Amalfiküste. Oder wie ich meine Liebe zu Zitronen fand.
Waren sie aber nicht.
Und deshalb wurde aus unserem Wochenende in Neapel ein Suchen nach einer Ausflucht aus der Stadt, weg vom Trubel. Und von Menschen generell. Und da wir unbedingt auf die Insel Procida wollten, haben wir uns dazu entschieden, mit der Fähre einen kleinen Ausflug zu machen.
Und es war so eine unglaublich gute Idee. Weil dieses kleine Fischerdorf so schön ist und wie ein Gemälde aussieht. Und so einen wahnsinnigen Kontrast zu Neapel darstellt. Ungefähr das absolute Gegenteil. Ruhig, wenig Menschen und schön. Einfach nur schön.
einem Berg einer Erhöhung tausende Male mehrmals fotografiert haben, ließen wir den restlichen Tag bei wunderschönem Frühlingswetter bei einem Aperitivo ausklingen. Gut, der Aperitivo wurde ausgedehnt auf einige Aperol Spritz. Und Barsnacks. Vieeeelen Barsnacks. Wie ein komplettes Essen war das fast. Einfach, dass man was zum Knabbern hat. Das können die Italiener gut. Frieda liebt Italien. Aber nur, wenn die Leute freundlich sind und Barsnacks servieren.
Am Montag war es dann soweit. Wir fuhren weiter nach Positano. Zu einer der schönsten Städte an der Amalfiküste. Und blieben davor noch in Sorrent stehen. Um ein unglaublich gutes Bruschetta zu essen und einen Espresso zu trinken. Und um ein bisschen zu flanieren und einen Vorgeschmack auf das zu bekommen, was die nächsten Tage auf uns wartet. Und natürlich, um das Tal der Mühlen zu besuchen. So schön und unbedingt einen Blick wert.
Wir hatten ja ein bisschen Respekt vor der Küstenstraße. Aber es ging eigentlich wirklich gut. Also das Fahren. Solange man nicht zu schnell in die Kurve fährt und auf das Hupen eines Busses aufpasst. Ist recht blöd sonst. Tipp von Frieda – auch hupen, wenn man um die Kurve biegt. Sicher ist sicher. Aber aufpassen, dass man nicht die ganze Zeit hupt. Nervt nämlich und man wird sehr verleitet, zuhause auch so zu fahren.
Nach einigen Kurven und sehr vielen Höhenmetern sind wir endlich im wunderschönen Positano angekommen. Ein Ort, wie er auf jeder Postkarte zu sehen ist. Wunderschön.
Und mit so vielen Engländern. In alt und reich, und in jung in Formation einer Schulgruppe. Irgendwie muss schon wieder ganz England auf Schulausflug sein. Oder es war einfach mal wieder ein großer Zufall. Diese Schulgruppen. Sie verfolgen uns. Dafür waren diesmal gar nicht so viele Asiaten sichtbar. Kaum zu glauben.
Sind dann aber sicher auch eigenartige Menschen. Naja.
Die Anreise mit der Fähre war eigentlich sehr schön. Nicht so wackelig wie erwartet und man hat einen richtig guten Blick auf die Küste. Unter anderem auch auf das Örtchen Praiano. Dort, wo immer die Sonne scheint. Es ist zwar recht unwahrscheinlich, dass es so einen Ort gibt – aber es ist wahr. Es gibt ihn. Egal, wie furchtbar das Wetter im Nachbarort Positano war, oder in Amalfi, oder in Ravello – in Praiano war die Sonne draußen.
Gemein war das.
Weil wir natürlich nie in Praiano waren.
Im – natürlich – bewölkten (weil ja die ganze Sonne im blöden anderen Ort war) Amalfi angekommen, haben wir uns mal auf den Weg in die Stadt gemacht. Da es dort recht überschaubar war und wir von sehr leicht bekleideten, rosa glänzenden, englischen Schülergruppen förmlich durchgeschoben wurden, haben wir uns nach kurzer Zeit dazu entschieden, zur Abwechslung mal einen Aperol Spritz zu trinken.
Man gönnt sich ja sonst nix.
Ein paar Getränke, einige Bruschetta und eventuell sogar noch ein bisschen Melone mit Prosciutto später, machten wir uns auf die Heimreise zurück nach Positano. Wieder mit der Fähre. Und wieder am oberen Deck sitzend. Diesmal hatten wir jedoch nicht so viel Glück. Es war alles okay, als es ein bisschen zu tröpfeln begonnen hat. Es war kalt, aber okay. Dann aber kam eine riesengroße Welle – die wir sogar in Zeitlupe auf uns zukommen sahen. Und es war zu spät. Was soll ich sagen. Wir waren nass. Richtig nass. Alles an uns. Herrliche Schifffahrt, so entspannt und gemütlich. Und trocken.
Um nach Ravello zu kommen, mussten wir wieder entlang der Küstenstraße weiter nach Amalfi fahren, blieben aber noch kurz im kleinsten Ort der Amalfiküste stehen – Atrani. Dieser Ort ist so klein, dass man fast schon durch ist, wenn man einen Parkplatz sucht. Und so klein, dass man gar nicht wirklich etwas darüber berichten kann. Außer, dass man von hier aus auch per Fuß über drei Millionen Stufen nach Ravello gehen kann. Haben wir aber nicht gemacht. Und warum?
Wei wir faul sind.
Wir essen lieber. Also gingen wir auf ein kleines Frühstück und warteten auf den Regen. Der leider nicht lange auf sich warten hat lassen. Und man glaubt es kaum, aber kaum war der erste Regentropfen da, kamen die Regenschirmverkäufer aus allen Ecken hervor. Wahnsinn. Wie Schwammerl sprießen die aus der Erde! Aber in unserem Fall sehr praktisch muss ich sagen. Wir haben nämlich keinen mitgehabt.
Schauspielerin Kaiserin muss man da ja auch nicht so gut darüber Bescheid wissen.
Nachdem wir am Abend in einer sehr einfachen, aber sehr guten Trattoria gegessen haben, führte uns unser Weg zurück ins Hotel, wo wir glücklich und zufrieden einschliefen. Und uns Gedanken darüber machten, was wir in den nächsten beiden Tagen schönes unternehmen könnten. Bei Regen.
Nichts. Man kann einfach nichts machen, wenn es wie aus Kübeln schüttet. Erstens, ist es nicht so fein, auf einer engen Serpentinenstraße mit einem Fiat Panda, der ungefähr so schmale Reifen hat wie ein Fahrrad, bei starkem Regen zu fahren und zweitens, kann man ja außerhalb des Autos nichts machen. Pitschnass durch die Straßen flanieren geht da nicht so gut und macht keinen Spaß. Noch dazu, weil wir eigentlich auf Frühling eingestellt waren und schlecht gepackt haben. Deshalb haben wir uns die Zeit eigentlich nur mit Warten und mit ein bisschen Herumfahren vertrieben. Bis wir uns endlich wo reinsetzen konnten. Und wieder essen gehen konnten. Und da haben wir beschlossen, dass wir den nächsten Tag besser angehen werden. Und abenteuerlicher sein werden. Mit Bus fahren uns so. Und dass es lustig wird.
Tja, was soll ich sagen.
Bus fahren ist nicht so toll, wie ich gedacht habe. Und lustig schon gar nicht. Weil sie sich einfach an nichts halten. Zeiten werden nicht eingehalten. Und nachdem man ewig und drei Minuten wartet, und endlich einsteigen möchte, sagt der Busfahrer, dass man bei ihm keine Karten kaufen kann, Man muss sie in der Trafik kaufen. Die irgendwo im Ort ist. Angeschrieben steht das natürlich nirgends. Ist ja auch überhaupt kein touristischer Ort. Diese Amalfiküste.
Aggressionen steigen in mir auf. Ich spüre, wie mein Ohr langsam zu glühen beginnt. Und ich am liebsten meinen Schirm in hohem Bogen von mir weg schmeißen möchte. Eventuell auch, dass ich Menschen damit treffe.
behinderte Stelle gestellt und gewartet. Wieder. Um endlich mit dem blöden Bus runter nach Amalfi und dort dann mit der Fähre nach Positano weiter zu fahren. Um noch einen schönen letzten Tag zu verbringen. Was es dann auch war, nachdem diese endlos erscheinende Anreise endlich vorbei war.
Wir genossen akzeptierten das kalte Wetter, kauften teure Souvenirs und machten uns eine schöne Zeit in Positano bei guten Essen und Trinken, bevor es am nächsten Tag zurück nach Neapel ging, um die Heimreise anzutreten.
Am Weg dorthin blieben wir noch ein letztes Mal in Sorrent stehen, um natürlich etwas zu essen und noch letzte Souvenirs zu kaufen. Nachdem wir aber nichts Ansprechendes gefunden haben, weil wir ja schwierige Menschen sind, also ich eigentlich, fanden wir erst am Flughafen passende Mitbringsel. Waren zwar teuer, aber was kostet schon die Welt.